Gabriele Gugetzer

Reisen und Kochen sind meine zwei großen Leidenschaften. Glücklicherweise konnte ich diese zu einem einzigen beruflichen Aufgabenfeld vereinen. Obwohl ich über keinerlei Orientierungssinn verfüge, habe ich in sehr vielen Ländern Köchen in die Töpfe gucken können, bin mit Jägern auf die Pirsch und mit Bauern in den Stall gegangen, habe Wein gelesen (und lieber verkostet), kann melken, kann nicht käsen, würde es aber gerne können. Bin mit Maori auf Foodwanderschaft durch die atemberaubenden Regenwälder Neuseelands marschiert, hatte im australischen Outback einen Kampf zweier Giganten direkt unter meiner Hütte, so blutrünstig waren sie, dass sie besagte Hütte zum Wackeln brachten, bin mit Gauchos durch die Anden geritten und habe auf dem Markt von Nha Trang die Verkäufer mit meinem Kochkünsten so gut unterhalten, dass sie sich vor Erheiterung auf die Schenkel klopften (das tut man da noch so) und mir Schlangenschnaps anboten.

Aus der Leidenschaft für Menschen, deren Lebensgeschichten und deren Gastfreundschaft entstand bald der Wunsch, daraus Bücher zu machen. Mittlerweile sind es 35 Bücher geworden; das aktuelle über Schwedens südlichste Region Schonen erscheint  im Christian Verlag. Auch über Indische Küche in London oder Veganes habe ich, die keinesfalls vegan lebt, sehr gerne geschrieben. Überhaupt hat es mir London sehr angetan, drei Bücher über meine Lieblingsstadt sind bereits erschienen, ein viertes in Planung. Überdies bin ich als Journalistin für Business Traveller, die Hospitality-Zeitschrift Hogapage und den Feinschmecker tätig und war bei Martha Stewart Living Deutschland Redakteurin für Food und Reise.

Sonst noch? Ich spreche lieber Englisch als Deutsch, habe mehrere Jahre in Zusammenarbeit mit der Hamburger Tafel e.V. Kochkurse erteilt für Menschen, deren Leben nicht so vom Glück beschienen war wie meins – ihnen durfte ich beibringen, wie sie ihre Familien gesund und unaufwändig bekochen können. Ich habe einen Garten, in dem ein heilloses Durcheinander zwischen Artischocken, Ramblerrosen, Himbeeren, Trüffelkartoffeln und Hortensien herrscht, von dem ich hoffe, dass es für Außenstehende als romantisches englisches Gartendesign durchgeht. Die Leidenschaft für’s Kochen fing ich mir schon früh ein, an meiner südkalifornischen Hochschule, wo ich als Stipendiat fast kein Geld, aber einen weitläufigen Bauernmarkt in Radfahrnähe hatte.